Ehrlich gesagt, ich habe Newsletter früher immer nur dann abonniert, wenn die Eintragung mit einem Rabatt auf die folgende Bestellung einherging – um mich nach dieser Bestellung sofort wieder abzumelden. Dann hatte das entsprechende Unternehmen zwar meine Mailadresse, aber wirklich genützt hat es ihnen nichts. Denn in Deutschland regelt die DSGVO, dass vermeintliche Werbemails nicht einfach so verschickt werden dürfen.
Und per Definition ist ein Newsletter genau das: eine Werbemail. Wer’s genauer will: ein regelmäßig erscheinendes digitales Informationsmedium, das über aktuelle Themen, Entwicklungen oder Angebote berichtet. Um sich abzusichern, gibt es das Double-Opt-In-Verfahren. Deshalb muss man nach Eintragung der eigenen Mailadresse in ein Formular auch noch mal einen an diese Adresse geschickten Link klicken, damit klar ist, dass diese Mails auch wirklich geschickt werden dürfen.
Oft werden diese Newsletter dann trotzdem ungesehen gelöscht. Zu unklar der Mehrwert, zu gering die Zeit, die einem angesichts eines übervollen Mailpostfachs bleibt, um so etwas Triviales wie einen Newsletter zu lesen.
So oder so ähnlich läuft es doch bei Newslettern gerne mal, oder? Informiert bleiben, von Angeboten erfahren, möglichst nichts verpassen – klar, das will jede:r. Aber ein volles Mailpostfach und den ganzen Kram auch noch durchlesen? Eher nicht so.
Nomen est omen
Manchmal habe ich den Eindruck, dass das auch an der Bezeichnung selbst liegt. Oft wird »Newsletter« als Synonym für »Spam« gelesen und unwirsch weggeklickt. Ich habe eine ganze Weile gebraucht, bis ich gelernt habe, das für mich zu differenzieren. Außerdem gab es drei Autor:innen, die mich eines Besseren belehrt haben und deren regelmäßige Mails ich inzwischen fast schon sehnsüchtig erwarte:
- »The Visible Life of V. E. Schwab« von Victoria Schwab
- »Feine Auslese« von Paul Bokowski
- »Bücher und Inspiration« von Melanie Raabe
Die Anmeldeformulare habe ich hinter den jeweiligen Bezeichnungen verlinkt, falls ihr jetzt auch neugierig geworden seid.
Was unterscheidet diese Mails von den Newslettern, die ich so genervt wegklicke oder bei denen sich das Lesen wie eine Aufgabe anfühlt? Sie erzählen vom persönlichen Leben der Schreibenden, geben Einblicke, erzählen Geschichten. Sie nehmen mich ein Stück weit mit auf den Weg und lassen mich teilhaben daran, was die Autor:innen bewegt. Und irgendwann wusste ich: Das will ich auch. Denn irgendwie sind diese Mails für mich inzwischen wie Briefe. Und zwar die gute Art von Briefen. Die, die mir helfen, der Mailflut auch mal etwas Schönes abzugewinnen. Die, die mich innehalten lassen im hektischen Alltag.
Doch dann heißt es von überallher, dass Marketing ja nur noch über Social Media wirklich funktioniert.
Warum dann überhaupt einen Newsletter aufsetzen?
Angesichts der aktuellen Entwicklungen in den USA und Mark Zuckerbergs Kniefall vor Präsident Trump überlegen einige, wie lange es mit Social Media in der gewohnten Weise noch weitergeht – und ob es nicht alternative Möglichkeiten gibt, den eigenen Content zu bewerben. Oder eben andere Plattformen, auf die sich ausweichen ließe (nur am Rande: BlueSky scheint sehr hoch im Kurs zu sein gerade). Hier soll es aber nun vorranging um Newsletter gehen.
Immer wieder hört man, dass Newsletter-Marketing tot sei und Blogs sowieso (hejo, und trotzdem seid ihr hier und lest einen, ihr seid die Besten!) – aber trotzdem gibt es sie und es gibt so einige.
Und weil ich letztens einen Instagram-Meltdown hatte und die Plattform so gar nicht mehr fühle (obwohl ich weiterhin auch dort aktiv bleibe und lediglich meinen Fokus verschieben möchte), habe ich mich nach Alternativen umgesehen. Denn Instagram ist nun mal ein optisches Medium und so viel Spaß mir das Schreiben macht, so groß ist mein Grauen vor dem Basteln von Grafiken oder dem Heraussuchen von Fotos, die zum Post passen. Wenn ich sogar noch extra Fotos knipsen muss: Ciao, Kakao. Das kann ich irgendwie nicht. Vielleicht kommt ja noch der Moment, in dem ich meine grafische Seite entdecke. Aber das wird dauern.
Dazu kommt, dass der Content auf Instagram unglaublich kurzlebig ist. Und wenn man nicht gerade einen Clip mit einem Dino, der zu „Ain’t nothing gonna break my stride“ auf dem Laufband läuft gebastelt hat und den einfach täglich postet (ich denk mir das nicht aus, schaut mal @stride_dino), dann frustriert die stundenlange Arbeit, die man in Posts investiert hat, auf die dann gerade mal ein paar Likes und kaum Kommentare, geschweige denn Shares kommen.
Was will ich denn nun?
Mir persönlich ist Nachhaltigkeit wichtig. Und das in so ziemlich jeder Hinsicht und Facette, die Nachhaltigkeit haben kann. In Bezug auf mein Marketing heißt das: Ich möchte, dass mein Content lange relevant ist und immer wieder ausgespielt werden kann. Ich möchte nicht all meine Zeit in Social Media investieren und dabei meine eigene mentale Gesundheit auf der Strecke lassen – denn nur dann kann ich selbst die Qualität meiner Beiträge sicherstellen. Ich möchte niemandem Bild- und Textmaterial liefern (oder zumindest nicht viel davon), von dem ich nicht hundertprozentig sicherstellen kann, wo es dann landet und wofür es verwendet wird.
Deshalb gibt es weniger von mir persönlich auf Instagram, aber dafür mehr in meiner Lektoratspost. Was habe ich also geplant, worauf dürft ihr euch freuen?
Jeden zweiten Mittwoch im Monat gibt es von LYRA Lektorat ab sofort …
… einen Pep Talk zum Schreiben
… Infos zu freien Kapazitäten und Angeboten vor allen anderen
… Einblicke in den Buchmarkt
… Buch- und Musiktipps
… Gutes für die Autor:innenseele
… wechselnde Specials (für die ich auch gerne Wünsche entgegennehme: Redewendungen und Sprichwörter, Lektoratsschnipsel, …)
Ich möchte eben nicht ausschließlich über mein Angebot informieren, sondern einen Safespace schaffen, inspirieren und motivieren. Deshalb wird die Frequenz mit der monatlichen Erscheinungsweise vorerst eher niedrig bleiben. Aber dafür könnt ihr euch sicher sein, dass die Mails jedes Mal auch wirklich von Herzen kommen.
Wer jetzt neugierig geworden ist, kann sich in das untenstehende Formular eintragen, am 12. Februar 2025 schicke ich die erste Mail raus. Ich freue mich auf euch und den Austausch!
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Federstreich (Dienstag, 11 Februar 2025 09:44)
Hurra, ich habe mich rechtzeitig angemeldet, sodass ich deine erste Mail bekommen werde! Ich lese tatsächlich gerne Newsletter, melde mich ja genau deshalb an. Während ich die Mails von Apollo nur überfliege, um mich über Angebote zu informieren, und die meines Providers wirklich nur kurz scanne, um zu entscheiden, ob es uninteressant ist, lese ich Newsletter wie voraussichtlich der von dir oder von Tinkabeere und Nilson1487 recht zügig. War vorher schon klar, dass ich deinen Newsletter abonnieren werde, wenn er kommt, bin ich jetzt richtig froh, mich angemeldet zu haben, nun da ich sehe, was du da alles reinpacken willst. Ich bin schon sehr gespannt! Und bezüglich Meta bin ich ganz bei dir. Ich suche auch nach Alternativen. Blueskye? Keine Ahnung. Newsletter? Wäre schön, aber wird der auch abonniert werden? Bei 99 Followern auf Instagram bin ich mir unsicher, ob ich auch nur fünf Abonnenten zusammen bekomme. Aber vielleicht lasse ich mich von deinem Newsletter ja inspirieren. Mehr Liebe für die Welt! Und dazwischen Infos, die helfen. Das ist echt schön, fühlt sich gut an. Ich wünsche dir ganz viele Abonnenten und viel Spaß beim Erstellen der Newsletter, damit es sich nicht so sehr nach Pflicht und Arbeit anfühlt!